




„Es ist furchtbar, aber es geht!“
Wie Rheinland und Westfalen zum Bundesland NRW vereinigt wurden
„Ein interessanter Abend mit z.T. neuen Informationen bei guter Resonanz“, so das Fazit des unseres Vorsitzenden Bruno Barth am Ende der Veranstaltung. Der Historiker Dr. Arno Barth hatte über 2 Stunden unter dem Titel „Von den Habsburgischen Niederlanden zur britischen Zwangsheirat“ die Entstehungsgeschichte des Landes NRW erläutert und diskutiert.
War es wirklich ausschließlich eine von der britischen Besatzungsmacht nach dem 2. Weltkrieg verordnete „Zwangsheirat“, die die unterschiedlichen Kulturen der Rheinländer und Westfalen zum „Bindestrichland NRW“ zusammenbrachte?
Gerade in unserer Region hat es in der Geschichte willkürliche Grenzziehungen gegeben wie z.B. das Durchschneiden des „Landes von Rode“ 1815 zwischen dem Kloster Rolduc und der Burg Rode. Eine Grenze, die unverändert besteht und wo heute versucht wird, wieder Gemeinsamkeiten hervorzuheben (Stichwort: Eurode).
So willkürlich war der Zusammenschluss von Rheinland und Westfalen nicht; es gab schon nach 1918 starke wirtschaftliche Verbindungen. Das kann man z.B. erkennen an der Gründung der RWTH Aachen oder dem RWE. Die britische Regierung griff demnach auf vorhandene Ideen zurück und gestaltete dann nach ihrem Interesse. Deutsche Politiker oder gar das Volk hatten nach der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches 1945 offiziell keine Mitbestimmungskompetenz. Allerdings übten deutsche Politiker wie Konrad Adenauer Einfluss „aus dem Hintergrund“ aus, bevor am 23. August 1946 das Bundesland NRW gegründet wurde.
Und so kann man den augenzwinkernden Worten des Kölner Kabarettisten Jürgen Becker und seines Paderborner Kollegen Rüdiger Hoffmann heute durchaus zustimmen: „Es ist furchtbar, aber es geht!“
Siehe auch: www.naturfreunde-merkstein.de
Fotos zur Veranstaltung: Siehe Anhang