„Absolut enttäuschend! Alleine die Behandlung der Thematik in einer Landtagssitzung kurz vor Mitternacht zeigt, welch geringe Bedeutung das Thema Artenvielfalt offensichtlich hat“, so die Meinung des Vorstands unserer Ortsgruppe auf der letzten Vorstandssitzung.
115.000 Unterschriften (statt der gesetzlich erforderlichen 66.000) hatte die „Volksinitiative Artenschutz“ gesammelt – allein 554 brachten wir als örtliche NF ein. Alle Unterschriften mussten handgeschrieben sein, außerdem mit dem Melderegister der jeweiligen Kommune abgeglichen werden, unterschreiben durften nur diejenigen, die in NRW wahlberechtigt sind. Insgesamt war das in Pandemiezeiten mit wochenlangen Kontaktbeschränkungen, wenigen Versammlungen oder Info-Ständen usw. ein sehr schwieriges Unterfangen.
Acht konkrete Forderungen mit jeweils ausführlichen Begründungen wurden von der Volksinitiative erhoben. „Flächenfraß verbindlich stoppen“, „Naturverträgliche Landwirtschaft voranbringen“, Artenschutz in der Stadt fördern“ gehörten u.a. dazu. Die Landtagsmehrheit konnte sich im November nur zu einer „unverbindlichen Absichtserklärungen“ durchringen, konkrete Vorgaben zur Artenvielfalt wurden nicht gemacht. Die „Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW“ (LNU), Dachorganisation der Natur- und Umweltverbände in NRW, der auch wir angehören, spricht deshalb von einer „Verweigerungshaltung“ der Landtagsmehrheit. Dieselbe Mehrheit habe dann noch einen Entwurf zur Änderung des NRW-Naturschutzgesetzes eingebracht, der eine „Beschränkung der Kompetenz der Naturschutzbeiräte“ auf kommunaler Ebene vorsieht. Das Ganze sei bezeichnend und trete das ehrenamtliche Engagement für den Naturschutz mit Füßen, ist unsere Meinung dazu.